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Sekundarschule in Mencoriari, Peru

Jahr
2021 – 2022

Standort
Eingeborenengemeinschaft Mencoriari, Pangoa, Junín, Perú.

Umfeld
Ländlich, Regenwald

Größe
2 Mehrzweckklassenräume und eine Toilettenanlage

Leistung
Finanzielle Unterstützung, Entwurf

Partner
Asociación Semillas para el Desarrollo Sostenible, Lokale Gemeinschaft, BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

Nachhaltigkeit
Lokale Mitarbeiter, partizipative Prozesse, Holzbau, Regenwassernutzungssystem, natürliche Belüftung, Kapazitätsaufbau, lokale Materialien

Sekundarschule in Mencoriari, Peru

Es handelt sich bei dem Projekt um die Ausweitung einer Sekundarschule in der Eingeborenengemeinde Mencoriari im peruanischen Dschungel, um den jungen Menschen in der Gemeinde Zugang zu einer Berufsausbildung verschaffen. Es wird durch interdisziplinäre partizipative Prozesse entwickelt, die den Zusammenhalt der lokalen Gemeinschaft stärken, und wird jedes Jahr 58 Schüler der Sekundarstufe in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen.

Umfeld

Das Projekt befindet sich in der indigenen Gemeinde Mencoriari im ländlichen Gebiet des Bezirks Pangoa (Satipo) im zentralen Urwald von Peru. Das Gebiet Pangoa/Satipo Perus ist sehr reich an natürlichen Ressourcen, was aber nie einen Nutzen für die lokale Bevölkerung gebracht hat: Das Pro-Kopf-Einkommen in Peru beträgt 969 US Dollar (UNDP 2012), im Bezirk Pangoa sinkt es auf 252 US Dollar, und in ländlichen Gebieten erreicht es 76 US Dollar.

Die indigenen Gemeinschaften in Peru und insbesondere in diesem Gebiet leben in einer äußerst prekären und isolierten Lage, sowohl aufgrund der schwierigen geografischen Bedingungen als auch aufgrund einer stark ausgeprägten diskriminierenden Komponente in dieser Region. Diese Gemeinden blieben bis in die 1940er Jahre isoliert und werden seitdem von Bergbau- und Forstunternehmen als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Sie hatten unter der Gewalt des inneren bewaffneten Konflikts in Peru zu leiden, von dem dieses Gebiet von 1980 bis 2000 stark betroffen war. Der peruanische Staat hat den Status der indigenen Gemeinden im Jahr 2000 offiziell anerkannt, doch wurden keine Maßnahmen zur Gewährleistung einer angemessenen sozialen Eingliederung gefördert. Auch heute, 21 Jahre nach diesem Erlass, haben die indigenen Gemeinden in diesem Gebiet Perus keinen Zugang zu einer hochwertigen öffentlichen Daseinsvorsorge, insbesondere im Bereich Bildung und Gesundheit.

Seit 2014 arbeitet Semillas mit lokalen Einrichtungen, indigenen Gemeinden und ihren Verwaltungen im Bezirk Pangoa zusammen. Im Jahr 2014 entwickelte Semillas das Forschungsprojekt „Die Landschule im peruanischen Amazonasgebiet 1.0“. In der Studie wurde herausgearbeitet, welche Standorte im Gebiet von Pangoa strategisch wichtig sind für den Ausbau der Bildungsinfrastruktur bei gleichzeitigem Fehlen von Unterstützung durch die lokale Verwaltung; Im Zuge der Untersuchung wurde auch die Sekundarschule in der Gemeinde Mencoriari als besonders förderwürdig identifiziert. Die NRO entwickelt in partizipativen Prozessen architektonische, akademische und wissenschaftliche Projekte in marginalisierten Kontexten. So werden die Zusammenarbeit zwischen nationalen und internationalen Institutionen gefördert, und der Wissensaustausch sowie die nachhaltige Entwicklung angeregt. Im Jahr 2014 entwickelte Semillas das Forschungsprojekt „Die Landschule im peruanischen Amazonasgebiet 1.0“. In der Studie wurde herausgearbeitet, welche Standorte im Gebiet von Pangoa strategisch wichtig sind für den Ausbau der Bildungsinfrastruktur bei gleichzeitigem Fehlen von Unterstützung durch die lokale Verwaltung; Im Zuge der Untersuchung wurde auch die Sekundarschule in der Gemeinde Mencoriari als besonders förderwürdig identifiziert.

2014 bestand noch nicht einmal eine befestigte Straßenverbindung in der Gemeinde. Die Infrastruktur dieser Schule befand und befindet sich bis heute in einem äußerst schlechten Zustand und bietet nicht die notwendigen Voraussetzungen für die Lehre, da es an Klassenräumen und angemessenen Sanitäreinrichtungen fehlt. Die geografischen Bedingungen sowie die strukturelle Diskriminierung führen dazu, dass die Gemeinschaft in einer unsicheren und isolierten Situation lebt.

Antwort

Der ausführliche partizipatorische Planungsprozess, der entwickelt wurde, um auf die Bedürfnisse und Ressourcen der Gemeinde einzugehen, umfasste ein Programm von sieben Workshops vor dem Bau und drei Workshops danach. Der endgültige Entwurf für die beiden Labore war das Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit zwischen Semillas und der Gemeinde.

Der Entwurf öffnet sich zum Rest der Schule, bietet eine visuelle Verbindung zum Regenwald und sammelt Regenwasser. Die beiden Laboratorien sind durch einen starren Kern verbunden, in dem sich die technische Ausrüstung und die Lagerräume befinden. Das Techniklabor befindet sich auf der einen Seite des Gebäudes und das Gartenbaulabor auf der anderen. Das neue Toilettenmodul umfasst zwei Duschen, drei Waschbecken, die das Regenwassersammelsystem nutzen, und drei Toiletten.