Sekundarschule in Mencoriari, Peru
Es handelt sich bei dem Projekt um die Ausweitung einer Sekundarschule in der Eingeborenengemeinde Mencoriari im peruanischen Dschungel, um den jungen Menschen in der Gemeinde Zugang zu einer Berufsausbildung verschaffen. Es wird durch interdisziplinäre partizipative Prozesse entwickelt und stärkt die den Zusammenhalt der Gemeinde vor Ort.
Kontext
Das Projekt befindet sich in der indigenen Gemeinde Mencoriari im ländlichen Gebiet des Bezirks Pangoa (Satipo) im zentralen Urwald von Peru. Das Gebiet Pangoa/Satipo Perus ist sehr reich an natürlichen Ressourcen, was aber nie einen Nutzen für die lokale Bevölkerung gebracht hat: Das Pro-Kopf-Einkommen in Peru beträgt 969 US Dollar (UNDP 2012), im Bezirk Pangoa sinkt es auf 252 US Dollar, und in ländlichen Gebieten erreicht es 76 US Dollar.
Die indigenen Gemeinschaften in Peru und insbesondere in diesem Gebiet leben in einer äußerst prekären und isolierten Lage, sowohl aufgrund der schwierigen geografischen Bedingungen als auch aufgrund einer stark ausgeprägten diskriminierenden Komponente in dieser Region. Diese Gemeinden blieben bis in die 1940er Jahre isoliert und werden seitdem von Bergbau- und Forstunternehmen als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Sie hatten unter der Gewalt des inneren bewaffneten Konflikts in Peru zu leiden, von dem dieses Gebiet von 1980 bis 2000 stark betroffen war. Der peruanische Staat hat den Status der indigenen Gemeinden im Jahr 2000 offiziell anerkannt, doch wurden keine Maßnahmen zur Gewährleistung einer angemessenen sozialen Eingliederung gefördert. Auch heute, 21 Jahre nach diesem Erlass, haben die indigenen Gemeinden in diesem Gebiet Perus keinen Zugang zu einer hochwertigen öffentlichen Daseinsvorsorge, insbesondere im Bereich Bildung und Gesundheit.
Seit 2014 arbeitet Semillas mit lokalen Einrichtungen, indigenen Gemeinden und ihren Verwaltungen im Bezirk Pangoa zusammen. Im Jahr 2014 entwickelte Semillas das Forschungsprojekt „Die Landschule im peruanischen Amazonasgebiet 1.0“. In der Studie wurde herausgearbeitet, welche Standorte im Gebiet von Pangoa strategisch wichtig sind für den Ausbau der Bildungsinfrastruktur bei gleichzeitigem Fehlen von Unterstützung durch die lokale Verwaltung; Im Zuge der Untersuchung wurde auch die Sekundarschule in der Gemeinde Mencoriari als besonders förderwürdig identifiziert. Im Jahr 2014 entwickelte Semillas das Forschungsprojekt „Die Landschule im peruanischen Amazonasgebiet 1.0“. In der Studie wurde herausgearbeitet, welche Standorte im Gebiet von Pangoa strategisch wichtig sind für den Ausbau der Bildungsinfrastruktur bei gleichzeitigem Fehlen von Unterstützung durch die lokale Verwaltung; Im Zuge der Untersuchung wurde auch die Sekundarschule in der Gemeinde Mencoriari als besonders förderwürdig identifiziert.