Institución Educativa Rural Intercultural Madre Laura
Die öffentliche Schule „IERI Madre Laura“ befindet sich im Süden Kolumbiens im Stadtteil Santiago des Bezirks Putumayo. In der Schule werden Kinder der lokalen indigenen Bevölkerung der Inga, die 80 % der Schülerschaft ausmachen, betreut und gefördert.
Kontext
Aufgrund des Mangels an technischen und sozialen Infrastrukturen in vielen ländlichen Gebieten sind regionale Ungleichheiten ein erhebliches Problem in Kolumbien. So kämpfen die Schüler/innen von San Andrés täglich mit den Problemen der mangelnden Infrastrukturen und der strukturellen öffentlichen Vernachlässigung von indigenen Bevölkerungen.
Derzeit stehen sie zugleich vor einer akuten existenziellen Herausforderung: Das bisherige zweigeschossige Hauptgebäude ihrer Schule, das gleichzeitig das Schulgelände von der Straße des Ortes trennte, musste aus Sicherheitsgründen im Februar 2019 evakuiert und abgerissen werden. Das Untergeschoss wurde gebaut, ohne die Lasten des später hinzugefügten Obergeschosses zu berücksichtigen, und so wurde die Statik des Gebäudes vernachlässigt. Aus Sicherheitsgründen mussten im Februar 2019 70% der Schule evakuiert und abgerissen werden. Auf dem Gelände entstand dadurch eine große Lücke, die bisher noch nicht geschlossen werden konnte.
Daher haben die Schüler/innen von San Andrés derzeit kein zentrales Schulgebäude, in dem sie unterrichtet werden können. Sie müssen in verschiedenen Räumen unterrichtet werden, die nicht für Schulklassen vorgesehen sind, wie zum Beispiel in Räumen von Nachbarhäusern, in der Pfarrkirche, in der örtlichen Polizeistation sowie in Lagerräumen. Von den insgesamt 280 Schüler/innen können nur noch 67 die drei übrigen Schulgebäude nutzen.