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Elmina

Institución Educativa Madre Laura

Jahr
2019 – im Bau

Standort
San Andrés, Putumayo, Colombia

Umfeld
Ländlich

Größe
5 Klassenzimmer

Leistung
Entwurf, Fundraising

Partner/innen
Fundación Catalina Muñoz

I.E.R.I Madre Laura

Nachhaltigkeit
Lokale Mitarbeiter/innen und deren Schulung,

Lokale Materialien,

Nachhaltige Materialien

Institución Educativa Rural Intercultural Madre Laura

 

Die öffentliche Schule „IERI Madre Laura“ befindet sich im Süden Kolumbiens im Stadtteil Santiago des Bezirks Putumayo. In der Schule werden Kinder der lokalen indigenen Bevölkerung der Inga, die 80 % der Schülerschaft ausmachen, betreut und gefördert.

 

 

Kontext

Aufgrund des Mangels an technischen und sozialen Infrastrukturen in vielen ländlichen Gebieten sind regionale Ungleichheiten ein erhebliches Problem in Kolumbien. So kämpfen die Schüler/innen von San Andrés täglich mit den Problemen der mangelnden Infrastrukturen und der strukturellen öffentlichen Vernachlässigung von indigenen Bevölkerungen. 

Derzeit stehen sie zugleich vor einer akuten existenziellen Herausforderung: Das bisherige zweigeschossige Hauptgebäude ihrer Schule, das gleichzeitig das Schulgelände von der Straße des Ortes trennte, musste aus Sicherheitsgründen im Februar 2019 evakuiert und abgerissen werden. Das Untergeschoss wurde gebaut, ohne die Lasten des später hinzugefügten Obergeschosses zu berücksichtigen, und so wurde die Statik des Gebäudes vernachlässigt. Aus Sicherheitsgründen mussten im Februar 2019 70% der Schule evakuiert und abgerissen werden. Auf dem Gelände entstand dadurch eine große Lücke, die bisher noch nicht geschlossen werden konnte. 

 

Daher haben die Schüler/innen von San Andrés derzeit kein zentrales Schulgebäude, in dem sie unterrichtet werden können. Sie müssen in verschiedenen Räumen unterrichtet werden, die nicht für Schulklassen vorgesehen sind, wie zum Beispiel in Räumen von Nachbarhäusern, in der Pfarrkirche, in der örtlichen Polizeistation sowie in Lagerräumen. Von den insgesamt 280 Schüler/innen können nur noch 67 die drei übrigen Schulgebäude nutzen.

 

 

Lösungsansatz

Eines der vorrangigen Ziele der lokalen Bevölkerung und unserer Organisation ist es, den Schüler/innen von San Andrés einen sicheren Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Um Chancen für junge Menschen zu schaffen, ist die Funktionalität der Bildungsinfrastruktur wesentlich. 

Gemeinsam mit der Catalina-Muñoz-Stiftung haben wir daher die Planung für ein neues eingeschossiges Schulgebäude entworfen. Ziel dieses Projekts ist es, die Lerninfrastruktur der Einrichtung zu verbessern, die Motivation der Schüler/innen zu fördern und die Sicherheit von allen Nutzer/innen gewährleisten zu können. Es werden derzeit 5 Klassenräume gebaut, durch die die Schule wieder über ausreichend Kapazitäten für alle Schüler/innen verfügen wird. Jedes Klassenzimmer bietet Platz für 20-25 Schüler/innen. So profitieren 125 Schüler/innen direkt von dem Bau. 

 

Bauansatz

 

Die Catalina-Muñoz-Stiftung, die seit 14 Jahren in Kolumbien und insbesondere in der Region Putumayo aktiv ist, ist auf eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften ausgerichtet, um deren Bedürfnisse und Wünsche bestmöglich zu identifizieren und zu erfüllen. Die gemeinsame Ausarbeitung von Strategien ermöglicht es der Stiftung, in besonders gefährdeten Gebieten aktiv zu sein.

Die Catalina-Muñoz-Stiftung hat bereits 59 Wohnmodule für besonders hilfsbedürftige Familien in San Andrés gebaut. Um dieses Wohnprojekt zu vervollständigen, nahmen sie über eine unserer kolumbianischen Freiwilligen Kontakt mit We-Building e.V. auf, um uns um architektonische und finanzielle Hilfe zu bitten. 

 

Zusammen erarbeiteten wir einen Masterplan für 5 Klassenräume, die jeweils Platz für 25 Schüler/innen bieten. Die Planung sieht vor, die durch den Abriss des einsturzgefährdeten Schulgebäudes entstandene Lücke mit einem eingeschossigen Gebäudekörper zu schließen. Dadurch wird der existierende Schulhof von der Straße abgeschirmt. Gleichzeitig formen die drei bereits existierenden Gebäude in ihrer Mitte eine einladende Eingangssituation aus.

 

 

Das neue Gebäude stellt den Bezug zu den drei Bestandsgebäuden auf den Seiten her. In dem neuen Eingang ragt die Wandfläche des Gebäudes schräg auf die Straße heraus und bietet sich für zukünftige Gestaltungsmaßnahmen an.

 

 

 

Wie auch in früheren Projekten orientieren wir uns bei der Planung an den örtlichen Gegebenheiten und versuchen, die lokalen Baumethoden durch neue Ansätze zu ergänzen. Eine besondere Aufmerksamkeit gilt jedoch dem stabilen Grundbau und der sicheren Ausführung der tragenden Bauelemente.

 

Der Bau der Schule hat im Frühjahr 2021 angefangen und wird voraussichtlich im März 2022 zu Ende gestellt werden.